Letzte Änderung:
1. April 2023 15:15:45
© Deutsch-Chinesische Gesellschaft Bocholt e.V.

Berichte 2019


Präsident und Vizepräsident der DCG-Bocholt, Ulrich Paßlick und Stefan Schlier besuchen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Chinagesellschaften am 15/16.11.2019 in Duisburg.


Ein Bericht von Ulrich Paßlick

 

17 von 24 in Deutschland tätigen Chinagesellschaften, darunter die DCG-Bocholt, trafen sich vom 15-17.11.2019 zu ihrer Jahrestagung in Duisburg. Es stand ein umfangreiches Programm auf der Tagesordnung.


 

Delegierte aus 17 deutschen China-Gesellschaften - Vordere Reihe Mitte der chinesische Generalkonsul Feng, Düsseldorf, rechts daneben Oberbürgermeister Sören Link, Duisburg, rechts daneben der Präsident der ADCG, Kurt Karst, Mainz



Am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages besuchten die Teilnehmer auf Einladung der Stadt Duisburg das Rechenzentrum bei den Stadtwerken Duisburg, die die gesamte Cloud für die Stadt und die Universität Duisburg betreiben; ein beeindruckendes Zeugnis dafür, welche Herausforderungen das digitale Zeitalter auch für Kommunen und öffentliche Institutionen mit sich bringt.

Duisburg geht dabei noch einen Schritt weiter und hat ein Kooperationsprojekt „Smart City“ ins Leben gerufen. Kooperationspartner sind Stadtwerke Duisburg, Stadt Duisburg Universität Duisburg und der chinesische Konzern HUAWEI.

 

In einer interessanten Firmenpräsentation vermittelte der technische Geschäftsführer der HUAWEI-Deutschland, Walter Haas, die Grundlagen und Rahmenbedigungen für die Einführung der 5G-Technologie in Deutschland. Diese ist insbesondere für das „Internet der Dinge“ (IOT, Internet of Things) elementare Voraussetzung. 5G wird die E-Mobiltät auf eine neue Stufe heben, und in den Bereichen Sharing Economy, Sicherheit und Smart Factory neue Maßstäbe setzen. Somit vollzieht sich in den nächsten Jahren auch der Übergang vom „Datenzeitalter“ (3/4G Data Age) in das „Zeitalter künstlicher Intelligenz“ (5 G Intelligence Age) mit gewaltigen Auswirkungen auf die Stadtentwicklung, Logistik, Transport, E-Gesundheit, Bildung, Fabrikation, Smart Home etc..


 

Technischer Geschäftsführer von Huawei Deutschland, Walter Haas



Während es in vielen Bereichen Deutschlands noch bedenkliche Lücken selbst im 4G-Netz (LTE) gibt, ist in anderen Ländern das 5G-Netz schon gestartet (Südkorea, Singapur, Großstädte insbesondere an der Ostküste Chinas). HUAWEI ist Weltmarktführer bei 5G-Netzkomponenten, wenn auch ein umstrittener. So haben mehrere Staaten HUAWEI bereits beim Ausbau der 5G Technologie aus sicherheitsrelevanten Erwägungen ausgeschlossen (USA, Australien, Neuseeland...). Man befürchtet dort aufgrund der engen Verflechtungen zwischen Chinas Staatsapparat und des von ihm kontrollierten Konzerns HUAWEI den Einsatz von Spionage Hard- und Software und damit verbundenen unkontrollierbaren Datentransfer aus den 5G-Netzen direkt nach China. Das könne die über 5G gesteuerte öffentliche und private Infrastruktur sabotageanfällig werden lassen, so die Kritiker. 

 

In Deutschland wird das Thema derzeit breit in der Öffentlichkeit, der Politik und in den Medien diskutiert. Weder die Bundesrepublik noch die EU haben sich zu diesem Themenkomplex abschließend positioniert.

 

HUAWEI nutzte auch in Duisburg die Gelegenheit, die Diskussion aus ihrer Sicht mit Fakten zu hinterlegen und entsprechende Sicherheitsbedenken zu zerstreuen; schließlich will man unbedingt an der Ausschreibung für den Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland beteiligt werden. Da Herr Haas aber aufgrund terminlicher Verpflichtungen nicht mehr für eine Diskussion zur Verfügung stand, blieben viele Fragen offen.

 

Unabhängig davon bot der Vortrag allerdings einen faszinierenden Einblick in die gewaltigen Auswirkungen, die mit der 5G-Technologie auf die Gesellschaft im Digitalen Zeitalter zukommen. Duisburg stellt sich diesen Herausforderungen auch in Form ihres Smart City Projektes, welches ein wichtiger Baustein eines noch immer laufenden Strukturwandels weg von der Kohle- und Stahlindustrie sein soll und Duisburg so zukunftssicher machen möchte.

 

Eine landseitige Fahrt durch den Duisburger Hafen machte auch deutlich, wie eng Duisburg als deutscher Endpunkt der neuen Seidenstraße (one belt, one road) mittlerweile mit dem Reich der Mitte verknüpft ist. Derzeit kommen bereits über 120 voll beladene Containerzüge pro Woche auf dem Landweg aus China in Duisburg an. Immerhin 70 Züge treten mittlerweile wiederbeladen den Rückweg nach China an. Die Zahl der Leerfahrten in Richtung China hat sich somit deutlich reduziert. 

 

Die Duisburger Hafen GmbH investiert derzeit 100 Mio. € in ein neues Terminal mit dem Schwerpunkt Chinahandel. Die Stadt hat die großen Chancen guter Kontakte zu China als Kernbereich ihrer Wirtschaftsförderung frühzeitig erkannt. Schon vor 38 Jahren wurde eine Städtepartnerschaft mit der chinesischen Stadt Wuhan begründet und die lange Freundschaft trägt jetzt vermehrt auch wirtschaftliche Früchte. Es ist ernüchternd, dass viele Kommunalpolitiker und städtische Entscheidungsträger andere Städte trotz einer bestehenden Städtepartnerschaft oder Freundschaft diese potenziellen Chancen der chinabezogenen Wirtschaftsförderung nicht erkennen. Noch sind Vorurteile auf deutscher Seite im bilateralen Verhältnis eher die Regel als die Ausnahme.

 

Dieses grundsätzliche Problem wurde auch am zweiten Tag der Sitzung diskutiert.

Während der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link sehr positiv auf die langen Jahre der Städtepartnerschaft mit Wuhan und die jüngsten wirtschaftlichen Erfolge seiner Stadt im Chinageschäft verwies, fiel das Fazit der derzeitigen globalen Situation auf chinesischer Seite ernüchternd aus. Generalkonsul Feng Haiyang mit Blick auf den Handelskrieg mit den USA: „Die einzige Gewissheit ist die Ungewissheit“. China stehe Schulter an Schulter mit Deutschland. Er appellierte wohl nicht ganz uneigennützig, Deutschland und die EU sollten sich nicht vorschnell dem amerikanischen Druck beugen. Dass die USA das Gleiche ebenso von Europa mit Blick auf China einfordern, bringt Deutschland und Europa in eine Zwickmühle, aus der es kaum ein Entrinnen geben dürfte.

Wang Wei, stellvertretende Leiterin der CPAFFC (Gesellschaft für Freundschaft mit dem Ausland in Peking) forderte in ihrem Statement die Überwindung des postfaktischen Zeitalters, einen Dialog auf Augenhöhe zwischen souveränen Staaten und warb für das Zulassen pluralistischer Meinungen. Ein bemerkenswerter Standpunkt in einer Zeit, in der im Westen immer kritischer über die Einschränkungen der freien Meinungsäußerung und die bedenkliche Entwicklung Chinas zu einem digitalen Überwachungsstaat berichtet wird.

 

Dennoch bieten sich gerade die ADCG und ihre Mitgliedsgesellschaften für den direkten Dialog mit den chinesischen Partnern und Freunden an, da Freundschaft und Vertrauen schon immer die Basis für einen offenen und kritischen Dialog zwischen China und Deutschland waren.


  

v.l.: Vizepräsident Stefan Schlier und Präsident der DCG-Bocholt e.V., Ulrich Paßlick 

 

Der Bericht der einzelnen Chinagesellschaften rundete den zweiten Sitzungstag ab und zeigte, in welcher Vielfalt man sich vor Ort mit dem Thema Vielfalt beschäftigt. Immer mehr Chinesen studieren, arbeiten und wohnen mittlerweile in Deutschland und noch immer versuchen die Chinagesellschaften deutschen Mitbürgern China als spannenden Ort Jahrtausende alter Kultur und als wiedererstarkte Weltmacht näher zu bringen.

Die ADCG sieht sich gerade in einer Phase der Verlagerung des globalen Machzentrums aus dem Atlantischen Bereich (USA/Europa) hin in den pazifischen Raum mit der alles überragenden Kraft China als Brückenbauer. Die Chinagesellschaften insgesamt und die im Westmünsterland ansässige DCG Bocholt haben sich jenseits der großen - oft irrationalen Politik - zur Aufgabe gemacht, Menschen aus beiden Kulturkreisen zusammen zu bringen, den direkten Dialog zu pflegen und bestenfalls Freundschaften zu begründen, um so ein besseres Verständnis füreinander aufbringen.


 

Präsident Ulrich Paßlick und Vizepräsident Stefan Schlier (rechts) im Gespräch mit dem chinesischen Generalkonsul in Düsseldorf, Feng Haiyan



Prof. Dr. Thomas Heberer spannte in seinem Vortrag „Herausforderungen der westlichen Demokratie durch das politische Systems China?“ einen großen Bogen von Chinas Öffnung unter Deng Xiao Ping bis heute und zeigte mit welcher atemberaubenden Konsequenz Chinas Staatsführung die Vision CN 2050 verfolgt. Niemand zweifele heute ernsthaft daran, dass China die darin selbstgesteckten Ziele zum weiteren Abbau der Armut, dem qualitativen Wachstum der Wirtschaft und der Beherrschung der Umweltproblematik erreiche.

Heberer machte ebenso gnadenlos deutlich, dass im Gegensatz zu China Deutschland eben keine Vision oder Roadmap 2050 habe und wie gefährlich das für die Stellung Deutschlands in der Welt sei. Er arbeitete auch sehr deutlich die systemische Konkurrenz zwischen den USA und China heraus. Respektvolle Koexistenz und nicht der Wille, dem jeweils anderen seine „Werte“ aufzudrängen sei die einzig tragfähige Lösung und nur durch eine Verständigung auf eine neue Weltordnung sei ein (militärischer) Konflikt auf Dauer zu vermeiden.

Heberers Einschätzung erschien umso überzeugender, weil er vor Ort bereits seit Ende der den 70-er Jahren Zeitzeuge des unvergleichlichen Aufstiegs Chinas wurde. „Hätte uns damals jemand gesagt, dass China in 30 Jahren dort steht, wo es heute ist, wäre er von allen belächelt worden“. Heute ist den Skeptikern von damals längst das Lachen vergangen.

 

Ein Besuch des chinesischen Botschafters, Exzellenz Wu Ken rundete die diesjährige Tagung der ADCG ab.

 

Die Jahrestagung 2020 der ADCG findet am 25./26.9.2020 auf Einladung des frisch im Amt bestätigten Präsidenten Kurt Karst in Mainz statt.

 

Weitere Berichte und Fotos sowie Hinweise auf chinabezogene Veranstaltungen finden Sie auf der Hompage der ADCG: www.deutsche-china-ag.de  

 

  

 

 

Chinesische Schülerinnen und Schüler besuchten Bocholt


 

Vom 29.9. bis zum 12.10.2019 besuchten 25  Schülerinnen und Schüler der Wuxi Highschool Nr.1 für 2 Wochen wieder ihre Austauschschüler/innen des St.Georg-Gymnasiums in Bocholt.

Schon seit 2001 besteht nun dieser erfolgreiche Schüleraustausch, einer der ersten zwischen einer chinesischen Highschool und einer NRW-Schule.

 

                                  Empfang durch die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Krösen im Rathaus der 

                                  Stadt Bocholt (Foto: Stadt Bocholt)

 

Unter der Leitung unseres Mitglieds Monika Wobben wurde wieder ein umfangreiches Programm zusammengestellt, welches den Gästen aus China einen Einblick in deutsche Kultur und Geschichte, aber auch in das Alltagsleben verschaffen möchte. Die chinesischen Schüler/innen lebten in Gastfamilien und bekamen somit auch das „normale“ Bocholter Leben mit. 

 

Es standen Besichtigungen der Fa. Flender, der Westfälischen Hochschule und sogar eines Bocholter Bauernhofes auf dem Programm aber auch Ausflüge nach Köln, Amsterdam, in die VW Autostadt Wolfsburg und in die Bundeshauptstadt auf dem Programm. 

 

Das alles ist neben dem normalen Schulalltag durchaus sehr arbeits- und vorbereitungsintensiv. Schön, dass sich mit Monika Wobben, V.Erdmann, M. Bachmann und U. Piemontese Lehrer/Innen gefunden haben, die die Arbeit unseres Vorstandsmitglieds und ehemaligen Georgs-Lehrers Klaus Jung mit viel Engagement fortführen. Er leitete den Schüleraustausch über mehr als ein Jahrzehnt.

 

Gerade in Zeiten weltweiter Spannungen ist dieser Schüleraustausch ein gelebtes Beispiel für Völkerverständigung – denn nur, wer miteinander redet, hat wirklich eine Chance, den Anderen zu verstehen und manchmal lieb gewonnene Vorurteile kritisch zu hinterfragen. Damit kann man nicht früh genug beginnen!

 

Vielen Dank an die Mannschaft des Georgs! Die DCG ist sich sicher, dass die chinesischen Schülerinnen und Schülern viel Spaß hatten und viele tolle Eindrücke und Begegnungen im Land der Dichter und Denker, aber auch der fahrradverliebten Münsterländer gewonnen haben!


 

             Ein großes Transparent heißt die chinesischen Schüler der Wuxu Highschool Nr. 1 herzlich am 

St. Georg-Gymnasium willkommen.




Sommer-Fahrradtour der DCG zum Pröbsting-See

 

Unter der bewährten Leitung von Stefan Schlier fand am 25.8.2019 nun schon zum vierten Mal eine Fahrradtour ins münsterländliche Umfeld von Bocholt statt. Auch für unsere weitgereisten chinesischen Freunde heißt es somit mindestens einmal im Jahr „rauf auf den Sattel“. Schließlich lebt man in Bocholt in der fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands und das Umland ist nicht minder fahrradbegeistert. Und wer dann doch keine Lust aufs Fahrrad hatte, durfte schummeln und direkt mit dem Auto anreisen. Der guten Stimmung tat es jedenfalls keinen Abbruch!

 

In diesem Jahr ging es zum Pröbsting-See nach Borken. Dort gab es bei perfektem Wetter tolle Bade- Kletter- und Spielmöglichkeiten sowie ein kräftigendes Picknick für Jung und Alt. In Hangzhou am Westsee kann es eigentlich nicht schöner sein!



 

„Alles ist Kunst - Alles ist Politik“

DCG-Mitglieder besuchten Ai Weiwei - Ausstellung im Düsseldorfer K21

 

Einen erlebnisreichen Sonntag hatten 12 Mitglieder der DCG-Bocholt am 18.9.2019 als Besucher der Ai Weiwei Ausstellung im Düsseldorfer Kunstmuseum K 21. Erstmals mit an Bord war unsere stellvertretende Bürgermeisterin Hanni Kammler als Neumitglied der DCG, der die Veranstaltung sichtlich gefiel.

 

Schon die Buchung erwies sich aufgrund des großen Besucherinteresses kurz vor dem Ende der Ausstellung am 1.9. als schwierig. Die DCG-Bocholt konnte sich aber glücklich schätzen, noch eine der gefragten, exklusiven Gruppenführungen ergattert zu haben.

 

Großer Andrang am 18.8.2019 im Düsseldorfer K21 für die Ai Weiwei Ausstellung

 

Die eineinhalbstündige Führung durch die Ausstellung übernahm die Düsseldorfer Künstlerin und Medienwissenschaftlerin Dr. Susanne Ristow, was sich als ausgesprochener Glücksgriff erwies. Souverän und mit großem Sachverstand und vor dem Hintergrund eigener künstlerischer Erfahrungen in China gab sie der Bocholter Gruppe einen profunden Einblick in das komplexe Werk des chinesischen Gegenwartskünstlers Ai Weiwei, dessen Leitmotiv „Alles ist Kunst - alles ist Politik“ lautet.

 

„Ai Weiwei (geboren 1957 in Beijing) wird weltweit als Künstler, Architekt, Kurator, Musiker, Filmregisseur und Fotograf gefeiert. Während seiner Zeit in New York in den 80-er Jahren gewonnene Eindrücke von Konzeptkunst und Popart hat er für seine Arbeitsweise fruchtbar gemacht, die eine kritische Betrachtung von Kulturgeschichte und globalen gesellschaftlichen Entwicklungen zielt.

Raumfüllende Arbeiten und großflächige Bildtapeten aus den vergangenen zehn Jahren verwandeln die Museumsräume in dichte, begehbare Installationen, in denen die Widersprüche unserer Gegenwart plastisch werden. Im Zusammenspiel mit frühen Werken seit etwa 1980 verdeutlichen sie die enge Verklammerung von politischem Engagement und künstlerischer Arbeit im Werk dieses bedeutenden, streitbaren Künstlers“ (Text aus dem Kurzführer zur Ausstellung)

 

     Dr. Susanne Ristow bei einer ihrer lebhaften Erläuterungen. Hier erklärt 

sie das Werk „Kreis der Tiere“ 2011



Fragments of Blue-and White Dragon Bowl 1996

 

In der Tat lösten die Betrachtungen und die tiefgründigen Erläuterungen vieler Werke durch Susanne Ristow zahlreiche Diskussionen über das Werk des umstrittenen Künstlers aus und nicht alles fand die Gnade des Besuchers. Gerade das aber schärfte den Blick für manches Detail und machte den Ausstellungsbesuch zu einem Erlebnis. So blieb die DCG-Gruppe nach einem herzlichen Dank an Dr. Susanne Ristow am Ende der Führung noch bis zur Schließung der Ausstellung um 18.00 Uhr im Museum, um individuell die Eindrücke weiter zu vertiefen.

 

    


 „Life Circle“ - 17 Meter lange Skulptur aus Bambus und Sisalgarn 

eines dicht besetzten Flüchtlingsbootes

 

Vor dem Weg zurück nach Bocholt fand sich die Gruppe schließlich spontan an einem großen Tisch in einem italienischen Restaurant in der Nähe des Museums zu einer kulinarisch-künstlerischen Nachlese dieses anregenden Tages zusammen.

 



 Ein DCG-Gruppenselfie stellt die gute Stimmung unter den 

Ausstellungsbesuchern abschließend unter Beweis!





Präsident Ulrich Paßlick auf Einladung der Stadt Wuxi zu Gast beim "Wuxi Düsseldorf Science and Technologie Exchange Symposion" am 18.6.2019

 

 

Einer hochinteressanten Präsentation einer Wirtschaftsdelegation aus Wuxi konnte Ulrich Paßlick, Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Bocholt e.V. auf eine kurzfristige Einladung der Stadtregierung Wuxi am 18.6. 2019 im Radisson Hotel in Düsseldorf beiwohnen.

 

Der Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Ulrich Paßlick gehörte zu den geladenen Gästen des Wuxi-Düsseldorf Science and Technology Exchange Symposions der Stadtregierung Wuxi 

 

Mit der Stadt Wuxi ist die Stadt Bocholt bekanntlich seit Mitte der 1980-er Jahre freundschaftlich verbunden. Seit dieser Zeit hat sich Wuxi in einem atemberaubenden Tempo zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte in ganz China entwickelt; davon konnte sich Ulrich Paßlick einmal mehr als Teilnehmer einer Delegation der Stadt Bocholt unter der Leitung der stellvertretenden Bürgermeisterin Hanni Kammler noch im Oktober 2018 vor Ort überzeugen.

 

Zahlen, Daten und Fakten zu Wuxi:

 

·      Fläche: 4.627 qkm (Vergleich Regierungsbezirk Münster: 6.900 qkm)

·      Administrativ unterteilt in zwei Bezirksstädte - Jiangyin und Yixing sowie
5 Distrikte - Liangxi, Xishan, Huishan; Binhu und Xinwu 

·      6,57 Mio. Einwohner (Vergleich Regierungsbezirk Münster (2,6 Mio. EW)

·      Mehr als 3.100 Jahre geschriebene Geschichte

·      Stadtgründung vor mehr als 2.500 Jahren - Wiege der Wu-Kultur

·      Historisch bedeutender Umschlagplatz für Reis und Seide seit der Ming Dynastie

·      Bedeutende Wiege der Industrialisierung mit Schwerpunkt der Textilindustrie

·      Heute Transformation in Richtung High Tech Industrie/Industrie 4.0.

·      3 Mal zur lebenswertesten Stadt in Chinas Kernland gewählt

·      133 Millionen Touristen aus dem In- und Ausland in 2018

 

 

(Grafik Stadt Wuxi in Select Wuxi 2019 S.5)

  

Wirtschaft 2018:

·      Lokaler Anteil am Bruttoinlandsprodukt (GDP): 173 Mrd. USD

·      Pro Kopf Bruttoinlandsprodukt 26.000 USD (damit höher als in den Städten Beijing, Shanghai, Hangzhou, Guangzhou und in der Provinzhauptstadt Nanjing!)

·      13 in Wuxi gelistete Firmen gehören zu den Top 500 Firmen in China (Platz 1 in der Provinz Jiangsu)

·      25 lokale Firmen zählen zu den 500 wichtigsten Produktionsbetrieben (ebenfalls Platz 1 in der Provinz Jiangsu)

·      11 Firmen zählen zu den 500 wichtigsten Dienstleistungsbetrieben Chinas (das entspricht einem Drittel aller großen Dienstleistungsfirmen in der Provinz Jiangsu)

·      256 Firmen aus Deutschland sind in Wuxi ansässig; dazu zählen u.a. Siemens, Infenion, Bosch, Osram, Metro, VW etc.)

·      Warenaustausch: 40 Mrd. USD

 

Die Wirtschaftsentwicklung in Wuxi ist, wie die in vielen anderen Städten Chinas, geprägt durch die Abkehr von der Billigproduktion von Massengütern hin zu den Sektoren Innovationen, HighTech/Entwicklung und wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Industrielle Massenproduktion, die oft mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden war und u.a. den angrenzenden Taihu See als Trinkwasserreservoir für Millionen Menschen noch 2007 kollabieren lies, ist stringent umgerüstet oder ins Ausland verlagert worden (Vietnam, Kambodscha etc.)

 

Parallel wurde ein gewaltiges Infrastrukturprogramm gestartet. Wuxi ist heute über 8 Autobahnen mit Beijing, Shanghai, Guangzhou und andere Metropolen verbunden. Per Schnellzug erreicht man in nur 28 Minuten Shanghai und in 5 Stunden Beijing.

Wuxi verfügt über einen internationalen Flughafen (Sunan Shuofang International Airport) mit 7,21 Mio. Passagieren in 2018 (Vergleich Flughafen Münster/Osnabrück 1,02 Mio. Passagiere)

 

Mit dem am kurz vor dem Yangtze Delta liegenden Jiangyin Port verfügt Wuxi über einen bedeutenden Industriehafen, von dem mehr als 600 Häfen in über 100 Ländern der Welt angesteuert werden.

 

Wuxi hat in den letzten Jahren ein mittelfristig 6 Linien umfassendes U-Bahnnetz ausgebaut. Die Linien 1 und 2 sind bereits in Betrieb, die Linien 3 und 4 im Bau und die Linien 5 und 6 in Vorbereitung. Unter „Vorbereitung“ ist dabei erfahrungsgemäß nicht, wie leider so oft in Deutschland, ein Planungsvorlauf von 20-30 Jahren plus langjähriger Bauphase zu verstehen, sondern eher die Inbetriebnahme innerhalb von 5 Jahren!)

An einer weiteren Vernetzung der Verkehrssysteme Schnellzüge/S-Bahn/U-Bahn wird gearbeitet, um das Umland noch besser anzubinden.

 

Wuxis Industrie wurde in den letzten Jahren einem erheblichen Strukturwandel unterzogen. Durch eine politisch manifestierte Industriepolitik hat sich Wuxi konsequent zukunftsorientiert neu ausgerichtet. Wuxis Wirtschaft soll im Kern nachhaltig, serviceorientiert, exzellent und intelligent sein. Erreicht werden soll dies durch eine koordinierte Entwicklung der Realwirtschaft, des modernen Finanzwesens und der Humanressourcen. So soll sich der Aufbau eines modernen Industriesystems beschleunigen, das von strategisch aufstrebenden Leitbranchen des produzierenden Gewerbes dominiert und von modernen Dienstleistungsbetrieben, der Wissenschaft und technologischen Betrieben unterstützt wird. Besonderer Wert wird dabei auf die tiefe Durchdringung von Produktion, Wissenschaft und Forschung gelegt.

 

Wuxi ist schon vor Jahren als Pilotstadt und Industriecluster für Informationstechnologie in der Provinz Jiangsu und von ganz China ausgewählt worden. 

·      Wuxi ist Schlüsselstandort chinesischer Mikroelektronik-Industrie. Hier entwickeln, bauen, testen und verpacken über 200 Unternehmen integrierte Schaltkreise/Mikrochips

·      Wuxi ist der Basisstandort für Chinas Internet of Things (IoT) Industrie (in Deutschland unter dem Begriff „Industrie 4.0“ geläufig) Über 2.000 Firmen arbeiten an 300 Demonstrationsvorhaben. Hier werden globale und nationale Standards für das IoT entwickelt. 
Ein aufsehenerregendes Projekt, über das vor einigen Monaten u.a. das Handelsblatt berichtete, ist die Einführung der weltweit ersten „urban car networking application“. In Wuxi wird das vernetzte und autonome Fahren flächendeckend getestet. So soll der Verkehr in Wuxi als einer smart city ungehinderter fließen, sicherer und effizienter werden. Autos, Busse, Lichtsignalanlagen und Verkehrsleitsysteme sind miteinander vernetzt, teilen Verkehrsdaten und haben Gefahrenlagen jederzeit im Visier.  Ein wichtiger deutscher Projektpartner ist die Firma Audi, die mit der „Traffic Light Information“ die Technik beigesteuert hat, mit der sich Ampeln und Autos untereinander verständigen. Nach der phasenweisen Erprobung und Umsetzung in Gesamt-Wuxi soll das vernetzte Fahren in ganz China eingeführt werden. Wie so oft erfolgreich praktiziert, geht China hierbei nach dem Motto „Vom Pilotprojekt in die Fläche“ vor. Die Smart City Wuxi wird somit zum Exportschlager für China und die Welt!

·      Wuxi spielt mit 350 Firmen auch bei der Entwicklung rund um das Thema Big Data und Cloud-Computing in der ersten Liga der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mit.

 

Wuxi New District - Rathaus mit Parteizentrale und Stadtverwaltung

(Foto: Stadt Wuxi aus Broschüre Select Wuxi 2019 S.35)

 

Eine starke Zulieferindustrie mit 2490 Betrieben produziert High-End Produkte für die Luftfahrt-, Marine-, Eisenbahn-, Automobil- und Elektroindustrie

 

In 7 Pilotprojekten wird derzeit die Roboter-gesteuerte Produktion getestet, verfeinert und für verschiedene Branchen standardisiert.

 

Wuxi ist ebenso eine der weltweit führenden Produktionsstandorte für den Bereich der erneuerbaren Energien und „Neue Materialien“ - Schwerpunkte: Photovoltaik, Windenergie, Karbontechnologie und Nanotechnik.

 

Auch in der Bio-Pharmazie bildet Wuxi mit über 500 Firmen ein Cluster. 

 

Schließlich kann Wuxi noch Schwerpunkte im Dienstleistungssektor, beim E-Commerce und in der Logistikaufweisen.

 

Im Wuxi National Digital Film Industrial Park (Wuxi Studio) konzentriert man sich ebenso auf Produktionen, die man getrost als state of the art bezeichnen kann. In 600 einheimischen und international bedeutenden Firmen geht es vor allem um digitale Filmproduktion und post production mit modernen Technologien. Hier sind bereits Teile von Star Wars 7Transformers und anderen Hollywood Blockbustern entstanden.

 

Wuxi Taihu Talents Programm

 

Die Zustandsbeschreibung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen löst zunächst einmal großes Erstaunen insbesondere bei deutschen Beobachtern aus, die Wuxis Entwicklung über einen langen Zeitraum verfolgen konnten. Die vergangenen 15 Jahre dieser Entwicklung markieren einen Quantensprung für Wuxis Wirtschaft. Dieser gewaltige Strukturwandel erzeugt einen ungeheuren Bedarf an klugen Köpfen. Den deckt Wuxis Wirtschaft z.T. mit Fachkräften und Ingenieuren aus der Region. Für Wuxis Wirtschaft von elementarer Bedeutung ist aber auch die Anwerbung von Fachkräften aus aller Welt, sowohl von „patriotischen“ chinesischen Staatsbürgern, die im Ausland studiert und gearbeitet haben, als auch Top Spezialisten ihres jeweiligen Faches aus Wirtschaft, Forschung und Lehre aus dem Ausland.


  

Zu diesem Zweck hat die Stadtregierung das Taihu Talents Programm ins Leben gerufen, welches in Düsseldorf in seiner Version 2.0 auch dem deutschen Fachpublikum näher erläutert werden sollte. Düsseldorf war dabei nur eine von mehreren Stationen der Roadshow, die u.a. noch in Aachen und Zürich weitere Stopps einlegen sollte. Warum Düsseldorf? Auch in Wuxi hat man registriert, dass NRW bei der Entwicklung der „Industrie 4.0“ eine wichtige Rolle spielen möchte und an den technischen Universitäten des Landes an diesem Thema intensiv geforscht und entwickelt wird. Ebenso hat NRW den Strukturwandel weg von Kohle, Stahl und Textilindustrie zumindest in Teilen erfolgreich bewältigt.  

 

Delegationsleiter Feng Jun aber auch der chinesische Generalkonsul Tian Qiru hoben die Deutschland und China verbindenden Werte hervor: Familie, harte Arbeit und Friedferitgkeit. Zitat: „We are no troublemaker!“

 

Frank Weidtmann von NRW-Invest brachte den Gästen aus Wuxi NRW als bedeutender Wirtschaftsstandort näher. 1.100 hier ansässige Firmen kämen aus China und somit sei NRW der wichtigste Standort für chinesische Firmen in Deutschland und blicke bereits auf 40 Jahre andauernde, offizielle Wirtschaftsbeziehungen zur Partnerprovinz Jiangsu, in der die Stadt Wuxi aus dem Schatten der Nachbarstadt Shanghai herausgetreten sei und eine beachtliche Bedeutung in der Provinz Jiangsu und darüber hinaus erlangt habe.

 

Was sind nun die Kerninhalte des Taihu Talents Programs?

   

Wuxis Stadtregierung verfolgt eine klare Strategie; die gesamte Stadtentwicklung ist innovationsgetrieben. Eine wachsende Hightech orientierte Wirtschaft wiederum soll attraktiver Magnet für junge, talentierte Nachwuchskräfte in der Heimat aber auch von auswärts sein. Wuxi ist sich bewusst, dass sich die Stadt beim Anwerben von Top Talenten im internationalen Wettbewerb befindet und dementsprechende Angebote machen muss. Ein umfassendes Förderprogramm hat internationale, hochbegabte Talente im Visier, die 

 

·      Projekte, Technologien und Kapital mitbringen, um eine Firma in Wuxi zu gründen

·      Kerntechnologien in Wuxi in einen industriellen Maßstab übersetzen

·      einen großen wirtschaftlichen und/oder sozialen Benefit für Wuxi erzeugen

·      bei der Projektentwicklung neue Innovationen erzeugen

·      besondere Fähigkeiten für die Forschung und Lehre z.B. im medizinischen Sektor mitbringen.

 

Die Talente werden schrittweise für die Dauer von 3 Jahren mit Zuschüssen für die Firmengründung und pauschalen Mietwohnungszuschüssen unterstützt, wenn sie nach ihrem Studienabschluss an einer der Top 100 Universitäten der Welt oder einer Top 20 Universität in ihrem Fachgebiet einen Abschluss gemacht haben und in Wuxi eine Firma gründen wollen. Auch der Kauf eines Hauses wird unterstützt. Die Immobilienpreise erreichen in Wuxi ohnehin nur ein Drittel der Preise in den benachbarten Metropolen (vor allem im Vergleich mit Shanghai).

 

Darüber hinaus gibt es ein Förderprogramm, mit dem gezielt international bekannte Universitäten zur Zusammenarbeit mit chinesischen Universitäten, Firmen und Forschungseinrichtungen auf einer eigenen Plattform eingeladen werden. 

 

Alle Initiativen der Firmengründer werden mit einer finanziell geförderten Roadshow dabei unterstützt, ihre Projekte bekannt zu machen, Kontakte mit Investoren zu knüpfen und Netzwerke zu bilden.

 

Die Gründung innovativer Firmen wird gebündelt auf einer einzigen Plattform als einzige Ansprechstelle für die gesamte Stadt. So garantiert die Stadtregierung Wuxi eine Firmengründung innerhalb von 3 Tagen und alle erforderlichen Genehmigungen innerhalb von maximal 50 Tagen erteilen zu können.

 

Abgerundet und attraktiviert wird das Förderprogramm mit den zahlreichen weichen Standortvorteilen, in die Wuxi in den letzten 15 Jahren massiv investiert hat. Hier hat Wuxi einen Standard geschaffen, der sich auch im internationalen Vergleich behaupten kann. Ein angenehmes Wohnumfeld, ein international ausgerichtetes Bildungsangebot, hochwertige Kinderbetreuung, eine lebenswerte Stadt, touristische Attraktionen, ein multimodales Verkehrssystem, welches die stressfreie Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes gewährleistet; das alles soll Talenten aus aller Welt eine Atmosphäre schaffen, in der sie ihre Ziele erreichen oder auch gelassen aus Fehlern lernen.

 

Die beeindruckende Präsentation der Stadtregierung macht glauben, dass Wuxi diese so konsequent verfolgten Ziele auch erreicht. Im Umkehrschluss wird aber ebenso deutlich, woran der Wirtschaftsstandort Deutschland derzeit krankt und wo die Wettbewerbsfähigkeit in vielerlei Hinsicht nicht mehr ausreichend gegeben ist. Eine in sich schlüssige Zukunftsvision für eine Region und daran ausgerichtetes, langfristiges, konsequentes politisches Handeln, welches administrativ dann auch so umgesetzt wird, würde man NRW und seinen Städten wünschen. Von einem derartigen Leitbild scheinen wir uns jedoch immer mehr zu entfernen und so mag es nicht verwundern, dass am Rande der Präsentation in Düsseldorf auch mehrere Gespräche mit Topkräften deutscher, technischer Universitäten aus Forschung und Lehre über deren potenzielles Engagement in Wuxi geführt wurden. Diesen, in ihrem jeweiligen Fachbereich hoch angesehenen Experten erscheinen offensichtlich die Rahmenbedingungen für die Forschung mittlerweile in China attraktiver, als in ihrem immer öfter eher zukunftsfeindlich wirkenden und handelnden Heimatland. 



Nachlese des Symposions beim gemeinsamen Imbiss mit Zhan Yi (rechts), der die Freundschaft zwischen Bocholt und Wuxi schon seit Anfang der 2000-er Jahre begleitet. Ulrich Paßlick (links) und Zhan Yi kennen sich bereits seit 2003 persönlich von einem Besuch einer Bocholter Delegation in Wuxi. Zhan Yi war zeitweise Botschaftssekretär an der chinesischen Botschaft in Berlin und ist mittlerweile Vizedirektor des auswärtigen Büros der Stadt Wuxi. Dort koordiniert er insbesondere die Auslandskontakte der Stadtregierung Wuxi nach Europa und Afrika. Wuxi hat über 30 Partnerstädte in aller Welt.




 


DCG-Bocholt zu Gast auf dem internationalen Kinder- und Familienfest am 1.Mai 2019 am Textilmuseum Bocholt

  

Was für ein Comeback! Nachdem die DCG aufgrund von Personalengpässen in 2018 nicht am internationalen Familienfest, welches traditionell auf dem Gelände des Textilmuseum stattfindet, teilnehmen konnte, waren wir in diesem Jahr umso stärker präsent. Das sollte sich als goldrichtig erweisen, weil die Stadt Bocholt, das diesjährige Familienfest zum Anlass nahm, auch die neue Brücke über die Bocholter Aa offiziell ihrer Bestimmung zu übergeben. Das und ein buntes Rahmenprogramm lockte tausende Besucher an und bescherte auch dem strategisch günstig gelegenen Stand der DCG reichlich Kundschaft.

DCG-Stand auf dem Kinder- und Familienfest

 

Viele helfende Hände sorgten für ein abwechslungsreiches Programm am DCG Stand. 

 

Neben aktuellen Informationen über die Arbeit der DCG gab es ständig frischen, chinesischen Tee, den gebürtige Westfalen natürlich nicht ansatzweise so schmackhaft hätten zubereiten können, wie unsere Mitglieder Hairong Zhao, Hua Schlier und Yong Mei (Shirley) Xu.

 

Lena Schlier hatte am Vorabend gefühlt tonnenweise Krabbenbrot zubereitet und auch Petra Taubach konnte original chinesisches Krabbenbrot aus dem Bekanntenkreis beisteuern. Der Massenandrang sorgte dafür, dass selbst diese gewaltigen Vorräte recht bald am Nachmittag zu Neige gingen, da das Krabbenbrot offensichtlich bei vielen Besuchern hervorragend ankam.

 

Andrea Paßlick und Stefan Schlier bringen Krabbenbrot unters Volk

 

Hairong organisierte wieder den auch schon fast traditionellen Kurs in chinesischer Kalligrafie, der - wie immer - zahlreiche junge und bisweilen auch ältere Teilnehmer anlockte. Das Ganze wurde untermalt durch traditionelle chinesische Musik vom Band.


 


 

Auf der zentralen Bühne hatte DCG-Präsident Ulrich Paßlick auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, aus der Arbeit der Gesellschaft zu berichten. Als ehemaliger Stadtbaurat der Stadt Bocholt konnte er aber auch gemeinsam mit dem Leiter der westfälischen Industriemuseen, Dirk Zache die Geschichte des städtebaulichen Entwicklungsprojektes kubaai beleuchten. Mit der Eröffnung der Brücke ist nunmehr endlich ein historischer Brückenschlag zwischen den beiden Standorten des Textilmuseums vollendet.

 

Yong Mei Xu bei ihrer Gesangsperformance

 

Das absolute Highlight des an qualitätsvollen Auftritten nicht armen Programms sollte aber erst am späten Nachmittag auf der Bühne stattfinden. Unsere bescheidene Vorstandsbeisitzerin Yong Mei Xu hatte sich bereit erklärt, drei chinesische Lieder live mit Play Back-Begleitung vorzutragen. Sie bot in ein rotes Kostüm gekleidet einen absolut zauberhaften Vortrag. Die zahlreichen Zuschauer genossen die authentische Darbietung ab der ersten Sekunde. Die Professionalität, mit der Yong Mei Xu die Darbietung absolvierte, vermag nur den Unkundigen verblüfft haben, tourte sie doch als Sängerin schon vor Jahren mit Profimusikern durch halb China.

 

Ein Genuss für Jung und Alt – Yong Mei Xu’s Gesangsdarbietung

 

Ihr emotionaler Auftritt überzeugte auch den Veranstalter dermaßen, dass er die Künstlerin spontan für einen weiteren Termin im Herbst buchte.

 

Dank an alle aktiven DCG-Mitglieder, die diese Veranstaltung zu einem echten Erlebnis gemacht haben. Danke auch an Gudrun Koppers und Rudi Weber, die am Veranstaltungstag der DCG als neue Mitglieder beigetreten sind; herzlich willkommen!

 

Gudrun Koppers und Rudi Weber, neue Mitglieder der DCG-Bocholt 





Neujahrskochen 2019

Traditionell zum chinesischen Neujahrsfest durften wir wieder das BEW Kochstudio nutzen. Danken möchten wir auch insbesondere Marlies, die den Abend wieder super vorbereitet hat. So konnten alle Teilnehmer einen kulinarischen Abend bei spannenden Gesprächsthemen erleben.


           

   

    







Klavierkonzert 2019

Europabüro Bocholt: Klavierkonzert mit Xin Wang und Florian Koltun begeistert Publikum
Deutsch-chinesisches Ehepaar gastiert zum dritten Mal in Bocholt

Bocholt (EUBOH). „Der Herbstmond über dem Calm-See“ – dieses chinesische Stück spielte Florian Koltun beim Klavierkonzert am Samstag, 12. Januar 2019, in der Aula des Euregio-Gymnasiums. Die fernöstlich anmutenden Klänge des chinesischen Volksliedes mit den sanft angeschlagenen Tasten verzauberten das Publikum und entführten es an den im Mondschein schimmernden Calm-See.
Das Klavierkonzert des Pianisten-Ehepaars Xin Wang und Florian Koltun wurde von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Bocholt e.V. in Zusammenarbeit mit dem städtischen Fachbereich Kultur und Bildung organisiert. Beide gastierten bereits zum dritten Mal in Bocholt. "Bei drei Mal, so sagt man in Köln, ist es schon eine Tradition", schmunzelte Koltun bei seiner Begrüßung.
Werke von Mozart, Rossini und Schubert
Das Konzert begann mit der Sonate in C-Dur KV 521 von Wolfgang Amadeus Mozart. Er komponierte es im reiferen Alter, was deutlich in der Umsetzung des Allegro, Andante und Allegretto wurde. Federleicht und perfekt aufeinander abgestimmt spielten Xin Wang und Florian Koltun die Sonate vierhändigt. Nach dem solistisch von Koltun vorgetragenen Stück "Autumn Moon over the Calm Lake" gab es bekannte Klänge aus der Ouvertüre "Der Barbier von Sevilla". Auch hier zeigte das Pianistenpaar, wie gut und harmonisch dieses Stück mit vier Händen gespielt werden kann.
Werk aus internationalem Klavierwettbewerb in Hong Kong
Nach einer Pause freuten sich die Zuhörer auf das zweite chinesische Stück "Speech after long silence" ("Rede nach der langen Stille"). "Eigentlich ist es nicht von einem chinesischen Komponisten, sondern von Howard Blake. Er komponierte es eigens für den internationalen Klavierwettbewerb in Hongkong", so Koltun. Dieses Stück unterschied sich in seinen kräftigen Tönen von dem sanft vorgetragenen ersten chinesischen Stück.
Mit der "Petit Suite" von Claude Debussy und der "Fantasie f-Moll" von Franz Schubert endete das offizielle Programm. Damit jedoch die in musikalischer Form vorgetragenen Gedanken Schuberts in diesem Stück das Publikum nicht in einer trüben Stimmung nach Hause gehen ließ, gaben Xin Wang und Florian Koltun noch eine Zugabe von Mozart.
Künstler des Abends
Das renommierte Klavierduo Xin Wang und Florian Koltun ist mehrfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe. Das Duo zeichnet sich durch seine Lebendigkeit in der Musik und der guten Moderation Koltuns aus. Eine rege internationale Konzerttätigkeit führt das Ehepaar sowohl als Solisten als auch als Kammermusiker in die wichtigsten Konzertsäle Europas und Asiens. Dazu zählen z. B. Gastspiele in der Berliner Philharmonie, der Qintai Concert Hall in Wuhan (China) oder auch zur Kammerphilharmonie St. Petersburg. Darüber hinaus ist Xin Wang künstlerische Leiterin des internationalen Klavierfestivals in Geilenkirchen und als Jurymitglied bei zahlreichen internationalen Klavierwettbewerben gefragt.